Kalte Betonwände, feucht. Ein abgewetzter Holztisch, ein Glas Wasser darauf. Ein Stuhl, ebenso verbraucht. Eine Pritsche, auf der ich mich vor einer halben Stunde unter einer alten Decke wiedergefunden habe. Vergittertes Fenster, draußen nichts zu sehen. Eine schwere Eisentür.
»Wo bin ich und warum halten Sie mich hier fest?«, fragte ich den grauhaarigen Kerl, noch bevor er das Tablett auf den Tisch stellen konnte.
Auf den Färöer Inseln. Das ehemalige Gefängnis dient heute einer kleinen Forschungsgruppe aus Psychologen und Neurologen, informiert mich Doktor Begriffenfeldt. Er ist Deutscher. Und er und seine Kollegen erforschen das menschliche Erinnerungsvermögen, wie es genau funktioniert und was eventuelle Schäden bewirken.
»Sie haben sich vor einiger Zeit freiwillig bei uns gemeldet. Und sich uns zur Verfügung gestellt.«
Ich habe ihm nicht geglaubt, bis er mir eine Einverständniserklärung gezeigt hat. Eindeutig von mir unterschrieben.
Angeblich leide ich an einem seltenen Hirndefekt. Verursacht durch einen gewaltsamen Überfall, der vor einigen Jahren an mir verübt wurde. Eine Kugel hat meinen Schädel durchlöchert und seither arbeitet mein „episodisches Gedächtnis“ nicht mehr richtig. Sagt Begriffenfeldt.